Jackfruit: der ideale Fleischersatz für Veganer und Vegetarier

Groß, größer, Jackfrucht. Mit bis zu 50 Kilogramm Gewicht und einer Größe von nahezu 100 Zentimetern, gehört die Jackfruit wahrlich zu den größten Riesen im Gemüsegarten. Das Riesenobst besitzt im unreifen Zustand eine grüne Schale, die mit fortschreitender Reife ins gelb-braune übergeht. Die Schale ist überzogen mit 5 – 10 Millimeter dicken, harten Noppen, die dazu dienen sollen, Fressfeinde vor dem Verzehr abzuhalten.

In Südasien galt die Frucht schon immer als das Essen der armen Leute. Heute genießt die Jackfrucht einen Hype als perfekte Fleischalternative für Veganer und Vegetarier und findet sich vermehrt in heimischen Supermärkten. Was es genau mit der Frucht auf sich hat, was alles in ihr steckt und wie du damit leckere Gerichte zaubern kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

4 interessante Fakten zur Jackfruit

Bevor es ans Eingemachte geht, hier erstmal einige grundsätzliche Fakten zu der veganen Fleischalternative, die an Bäumen wächst:

#1 Herkunft

Die Jackfrucht stammt ursprünglich aus dem Süden Indiens, wo sie bereits seit mehr als 3000 Jahren zur landwirtschaftlichen Nutzung angebaut wird. Aktuell erntet man sie allerdings bereits in ganz Südostasien bis hin nach Brasilien.

#2 Stellenwert

Jackfruit war lange verpönt als das Essen der Armen. In Südasien zählt sie heute zum Grundnahrungsmittel und erfreut sich nun auch auf dem Rest der Welt immer größerer Beliebtheit. Vor allem für Veganer und Vegetarier stellt sie eine besonders schmackhafte und nahrhafte Fleischalternative dar.

#3 Ernte

Die Ernte der großen Frucht erstreckt sich je nach Herkunftsland über fast das ganze Jahr. Lediglich im Hochsommer, also in den Monaten Juli und August, wird nicht geerntet. Somit kann die Frucht das ganze Jahr über von den bis zu 20 Meter hohen Bäumen aus geerntet werden.

Ein ausgewachsener Jack-Baum lässt jährlich etwa 200 Jackfruits wachsen, wovon allerdings nur ein kleiner Teil das süße Reifestadium erreicht. Ist die Frucht reif und ausgewachsen, bringt sie nach der Ernte bis zu 50 kg auf die Waage – das ist ein absoluter Weltrekord für die schwerste Baumfruchte der Erde.

#4 Geschmack

Eine reife Jackfruit erinnert vom Geschmack her an eine Mischung aus Banane, Ananas und Mango. Teilweise lässt sich auch eine Nuance von Lakritze herausschmecken. Die Kerne der Frucht hingegen schmecken nach Esskastanien. Die Frucht hat eine grobe und faserige Konsistenz und erinnert beim Kauen direkt an Fleisch. Beim Anbraten entsteht sogar eine knusprige Kruste, weshalb sie sich als der ideale Fleischersatz anbietet.

Dies gilt allerdings nur für die unreif geernteten Jackfruits, die in Dosen konserviert werden und auf die wir weiter unten eingehen. Reife Jackfruits hingegen schmecken süßlich und eignen sich eher für einen Obstsalat.

Der besondere Geruch der Jackfruit – Stinkt die Frucht wirklich?

Der besondere Geruch der Jackfruit – stinkt die Frucht wirklich?

Hat die Jackfruit ihre Endreife erlangt, zeichnet sie sich durch einen sehr unangenehmen Geruch der äußeren Schale aus. Die reife Frucht selbst riecht nach dem Öffnen der Schale hingegen süßlich. Der Geruch des Fruchtfleisches erinnert stark an einen Mix aus Ananas und reifer Banane.

Auch die Optik des gelben Fleisches der Frucht geht stark in Richtung Ananas. Im unreifen Zustand ist die Frucht weniger süß, dafür ausgesprochen faserig. Hat die Jackfruit ihren vollen Reifegrad erreicht, ist sie süß und geschmackvoll.

Im Inneren des Fruchtfleisches befinden sich die Samen der Frucht. Auch diese können nach dem Kochen ohne Bedenken verzehrt werden, schmecken allerdings nicht ganz so gut wie das umliegende Fruchtfleisch und werden meist gesondert in Suppen oder geröstet serviert. Dafür sind die Samen aber prall gefüllt mit Mineralien und Vitaminen. Hierzu aber später mehr.

Die Jackfruit zubereiten – was gilt es zu beachten?

Für die Zubereitung von herzhaften Gerichten kommt ausschließlich die junge Frucht zum Einsatz. Diese ist im Gegensatz zur reifen Variante wenig süß und besitzt die gewünschte faserige Konsistenz, die an Fleischfasern erinnert.

Da die Frucht in unseren Breitengraden nicht wächst und man sie als Ganzes aktuell eher selten bis gar nicht in der heimischen Obstauslage sieht, kommt für die Zubereitung in der Regel die fertig aufbereitete Ausführung zum Einsatz. Man bekommt die Frucht hierbei in unterschiedlichen Varianten. Naturell, das heißt ohne Zusätze von Gewürzen oder fertig mariniert zur direkten Zubereitung.

Was wir beim Verzehr der Frucht häufig feststellen konnten, war der leicht süßliche Geschmack der Frucht, der von einigen Testern oftmals als etwas störend empfunden wurde. Daher sollte man bei der Zubereitung von herzhaften Gerichten darauf achten, die Frucht etwas intensiver zu würzen. Je nach Rezept oder Vorlieben mag der leicht süßliche Geschmack aber auch genau richtig sein. Zum Beispiel in einem leckeren Curry.

Nährwerte, Vitamine und Mineralstoffe der Jackfruit

Die Frucht ist groß, sie schmeckt und lässt sich vielseitig zubereiten. Soweit so gut. Aber was steckt drin? Ist die Jackfruit auch gesund und nahrhaft?

Jackfruit Nährwerte pro 100g

Kalorien70kcal
Fett0,4g
Kohlenhydrate15g
Ballaststoffe4g
Eiweiss1g

Vitamine und Mineralstoffe

Die Jackfruit ist im Vergleich zu anderem Obst, dass wir kennen, sehr stärkehaltig und enthält dazu aber auch viele lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe. Viele davon befinden sich allerdings in den Kernen und nicht im Fruchtfleisch.

Natrium2mg
Kalium407mg
Kalzium27mg
Magnesium37mg
Vitamin A (Beta Carotin)230μg
Vitamin C9000μg

Neben den tabellarisch aufgeführten Mineralstoffen und Vitaminen befinden sich noch weiter Vitamine wie beispielsweise eine Reihe von B-Vitaminen in der Frucht. Kurz gesagt: Die Jackfruit ist nicht nur groß, geschmackvoll und nahrhaft, sondern dazu auch noch gesund!

Jackfruit kaufen – wo bekommt man die Jackfrucht?

Wer gerne direkt mit der Zubereitung von seinem ersten veganen Gulasch oder einem pflanzlichen „Pulled Pork“-Burger loslegen möchte, muss erst einmal schauen, wo er seine Jackfruit herbekommt.

Zwar stieg die Verbreitung im letzten Jahr beachtlich an, allerdings sind wir bei weitem nicht auf einem Stand wie das beispielsweise bei Tofu der Fall ist. Wer Jackfruit kaufen möchte, findet diese generell in entsprechenden Feinkost-Bioläden oder in einem gut sortierten Supermarkt (viele EDEKA-Filialen haben Jackfruit mittlerweile im Sortiment).

Ein weiterer Weg, um an Jackfruit zu gelangen, ist selbstverständlich auch das World Wide Web. Gerade im Internet hat man eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Jackfruit-Varianten, die das Veganer-Herz höher schlagen lassen. Aber Achtung, auch hier sollte immer darauf geachtet werden, ein weitgehend naturbelassenes Produkt zu kaufen. Im besten Fall in Bio-Qualität.

Eine der besten Jackfruit-Varianten haben wir dir weiter unten im Test verlinkt.

Unser Jackfruit-Vergleich – die Jackfrucht im Test

Wir haben unterschiedliche Varianten der Frucht getestet und präsentieren dir nachfolgend zwei Jackfruit-Varianten, die es sich lohnt zu auszuprobieren.

Die Jackfruits von Jacky F

Unser eindeutiger Platz Nummer 1 im Test, ist die Jackfruit von Jacky F. Vielen ist der Name vielleicht bekannt aus der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“. Dort hatte Julia, die Gründerin des Jackfruit-Startups, gepitcht und danach das Angebot der Löwen ausgeschlagen.

Nicht zu unrecht! Julia selbst entdeckte die Jackfruit in Sri Lanka und brachte Sie dann unter dem Namen Jacky F in ausgewählte deutsche Ladengeschäfte. Hierzu zählen unter anderem die Geschäfte von Alnatura, bioladen, [Echt Bio] oder auch ALECO. Dazu betreibt Sie einen Onlineshop, in dem die Frucht erworben werden kann.

Verpackung, Konservierung und Haltbarkeit

Die Jackfruit von Jacky F kommt verpackt in einer Dose. Hier ist die Frucht umgeben von einer Mischung aus Wasser, Meersalz und Limettensaft. Der Limettensaft dient wohl hauptsächlich zur Konservierung der Frucht, bringt aber durch die Säure in Verbindung mit dem Meersalz einen leicht säuerlichen, salzigen Geschmack mit sich.

In verschlossenen Dosen ist die Jackfruit von Jacky F ganze 2 Jahre haltbar. Ist die Dose einmal geöffnet, sollte der Inhalt innerhalb von einigen Tagen aufgebraucht werden.

Der Inhalt

Öffnet man die Dose und gießt die Flüssigkeit ab, verbleiben 225 Gramm leicht gelbliche Jackfruit. Was sofort ins Auge sticht, ist die faserige Konsistenz der Frucht. Hier wurden ausschließlich grüne Früchte, die noch nicht ihren endgültigen Reifegrad erreicht haben, verwendet. Perfekt als Fleischersatz für die Zubereitung unterschiedlichster Gerichte.

Vor allem als Jackfruit-Burger, Jackfruit-Gulasch oder Jackfruit-Curry macht sich die imposante Frucht bestens. Aber auch als veganes Jackfruit-Sandwich oder auch als veganer Gans-Ersatz für Weihnachten macht die Frucht eine gute Figur.

Was kostet Jacky F´s Jackfruit und wo kann man sie kaufen?

Auf Amazon bekommst Du aktuell 3 Dosen Jackfruit (Variante S) zu einem Preis von 15,11 Euro. Dies entspricht rund 5 Euro pro Dose. Obendrauf kommen dann noch die Versandkosten, falls man kein Prime-Mitglied ist.

Wer also erst einmal probieren möchte, kauft am besten erstmal ein 3er-Pack Jacky F auf Amazon und wenn es für einen persönlich gut schmeckt, kann man dauerhaft Kosten sparen und die Jackfruit auch in günstigeren 6er oder gar 12er-Packs kaufen.

In unserem Test hat die Frucht geschmacklich absolut überzeugt. Die Konsistenz erinnert sehr stark an Fleisch und die Zubereitung gelingt ohne Probleme. Toll finden wir insbesondere, dass die Frucht vollkommen naturbelassen angeboten wird. Dies lässt sehr viele Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung offen. Möchtest Du also gerne mal ein Rezept mit Jackfruit probieren, empfehlen wir in jedem Fall eine Dose Jacky F zu testen.

Jackfruit gibt es auch im dm-Drogeriemarkt

Der Drogeriemarkt dm ist mittlerweile nahezu in jeder größeren Stadt vertreten. Neben Kosmetikprodukten und Haushaltswaren bietet der Markt auch eine Reihe an veganen Lebensmitteln zum Kauf an. Eines davon ist die Jackfruit der Eigenmarke dm-Bio. Das Produkt kommt in einer 200 Gramm-Packung, was im Schnitt ein bis maximal zwei Portionen sind. Außen mit Karton versehen ist die Frucht im Inneren der Verpackung nochmal eingeschweißt und vakuumiert.

Was nach dem Öffnen der Pappschachtel sofort auffällt, ist die dunkle Farbe der Fruchtstücke. Das Ganze erinnert sofort an Gulasch, Pulled Pork oder Dönerfleisch. Öffnet man die Kunststoffverpackung, steigt einem ein leicht süßlicher Geruch in die Nase. Geschmacklich ist das Fruchtfleisch von dm im ungewürzten Zustand neutral. Es besitzt außer der leicht süßlichen Note keinen weiteren Eigengeschmack.

Auf die Würze kommt es an. Wer möchte, dass es schmeckt, muss je nach Gericht mit entsprechenden Gewürzen nachlegen. Durch die braune Färbung eignet sich das Fleisch am besten zur Zubereitung von Jackfruit-Burgern, Gulasch oder veganem Döner.

Mit knapp 3,50 Euro für 200 Gramm Frucht bewegt sich die dm-Variante im unteren Mittelfeld. Für zwei Personen mit gutem Appetit sollten in der Regel zwei Packungen ausreichend sein. Wer reichlich Gemüse dazu packt, kann aber gut und gerne auch mit einer Schachtel zurechtkommen.

Zwei leckere Jackfruit-Rezepte zum Nachkochen

Was wäre ein Beitrag über die Jackfruit ohne passende Rezepte? Nachfolgend findest du zwei leckere vegane Jackfruit-Rezepte, die du schnell und einfach nachkochen kannst:

Jackfruit Gulasch-Rezept

Rezept #1: Jackfruit-Gulasch

Zutaten

  • 200 Gramm Jackfruit
  • Eine große Zwiebel
  • Eine Paprika
  • Eine Karotte
  • Erbsen
  • Paprika Gewürzpulver
  • Halbe Tube Tomatenmark
  • Sojasauce
  • Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung

Die Jackfruit in mundgerechte Stücke schneiden und mit dem Olivenöl in einer beschichteten Pfanne scharf anbraten. Zwiebeln hacken und kurz zusammen mit der Jackfruit anbraten. Das Ganze mit zwei Esslöffeln Sojasauce ablöschen.

Im Anschluss direkt das Tomatenmark unterrühren, kurz anschwitzen und dann mit Wasser aufgießen. Die kleingeschnittenen Paprika, Karottenstücke und Erbsen hinzugeben und circa 20 Minuten bei mittlerer Hitze kochen lassen. Mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer abschmecken.

Tipp der Redaktion: Wer es gerne etwas cremiger mag, gibt zum Abschluss noch einen kleinen Schuss vegane Sahne hinzu.

Jackfruit Curry-Rezept

Rezept #2: Jackfruit-Curry

Zutaten

  • 200 Gramm Jackfruit
  • Eine große Zwiebel
  • Gelbe Paprika
  • Glatte Petersilie
  • Eine Dose Kokosnussmilch
  • Tomatenmark
  • Olivenöl
  • Currypulver
  • Salz
  • Pfeffer

Die Jackfruit in mundgerechte Stücke schneiden und mit dem Olivenöl in einer beschichteten Pfanne scharf anbraten. Zwiebeln hacken und kurz zusammen mit der Jackfrucht anbraten.

Tomatenmark hinzufügen und kurz mit anschwitzen, danach mit Kokosnussmilch ablöschen und ggf. mit Wasser aufgießen. Gelbe Paprika hinzugeben und circa 15 Minuten lang kochen lassen. Mit Currypulver, Salz und Pfeffer abschmecken und mit der glatten Petersilie garnieren.

Tipp der Redaktion: Zum veganen Jackfruit-Curry reicht man klassisch Basmatireis, aber auch ein Mais- oder Weizenfladen schmeckt als Beilage vorzüglich.

Fazit

Die Jackfruit ist eine vielseitig einsetzbare Frucht. Aufgrund der geringeren Nachfrage, ist das Obst aktuell teurer als eine vergleichsweise Menge an Tofu oder Seitan. Durch ihre einmalige Konsistenz lassen sich mit ihr allerdings tolle Gerichte kreieren, die ihren Fleischvarianten weder in Optik noch in Geschmack nachstehen.

Wer die exotische Frucht also noch nicht getestet hat, sollte dies in jedem Fall nachholen. Leckere Jackfruit-Rezepte gibt es mehr als genug. Zum Schluss noch eine Empfehlung unserer drei liebsten Rezeptbücher für vegane Jackfruit-Rezepte:

Let’s go vegan!

Quellenangaben

Titelbild: © napior | stock.adobe.com
Jackfruit-Gulasch: © Westend61 | stock.adobe.com
Jackfruit-Curry: © Odua Images | stock.adobe.com

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